Hallo liebe Pizza-Enthusiasten!
Wer hätte gedacht, dass ein „einfaches“ Mehl von Hofer (Aldi) mich auf eine solche Entdeckungsreise mitnehmen würde? Seit Jahren verwende ich das „HAPPY HARVEST Weizenmehl“ für das klassische Backen – Kuchen, Kekse und all die leckeren Dinge, die das Leben süßer machen. Aber Pizza? Diese Idee kam mir nie in den Sinn…
Bevor ich weiter ins Detail gehe, möchte ich kurz etwas klarstellen: Das verwendete Mehl habe ich selbst erworben, und dieser Beitrag entstand aus meinem persönlichen Interesse heraus. Er ist in keiner Weise gesponsert oder beeinflusst. Ich teile meine Erfahrungen hier und meine Leidenschaft für das Pizzabacken.
Erster Eindruck
Beim ersten Blick auf die Verpackung des Mehls erkennt man schnell, dass es sich um ein typisches Mehl handelt. Und ja, es sieht ganz einfach aus wie Mehl :D. Was jedoch wirklich auffällt, ist der Eiweißgehalt von 12g pro 100g Mehl. Für ein Type 480 Mehl (in Deutschland entspricht das Type 405), welches als Standardmehl gilt, ist das durchaus bemerkenswert und nicht alltäglich. Auf der Verpackung wird zudem die „Haberfellner Mühle GmbH, Leopold-Haberfellner-Platz 1, 4710 Grieskirchen“ als Hersteller angegeben. Diese Mühle ist in Österreich gut bekannt und bietet sogar ihr eigenes Pizzamehl an – ein weiteres Produkt, das definitiv auf meiner Liste für zukünftige Tests steht.
Hier findet ihr auch die Nährwerttabelle, die ich gewissenhaft von der Verpackung abgeschrieben habe:
Der W-Wert und P/L-Wert für das Mehl ist mir leider unbekannt, wurde aber bei der Haberfellner Mühle angefragt, sobald ich eine Antwort bekomme, werde ich die Werte hier ergänzen.
Nährwerttabelle
pro 100 g durchschnittlich | |
---|---|
Energie | 1434 kJ / 338 kcal |
Fett | 1,1 g |
– davon gesättigt Fettsäuren | 0,2 g |
Kohlenhydrate | 68 g |
– davon Zucker | 1,8 g |
Eiweiß | 12 g |
Salz | <0,01 g |
Alle Angaben ohne Gewähr (diese sind auf der Verpackung angegeben)
Zubereitung des Teigs
Für meinen Test wählte ich eine direkte, kalte Teigführung über einen Zeitraum von etwa 36 Stunden. Dieser Prozess begann mit einer Stockgare von zwei Stunden bei einer Raumtemperatur von 22 °C. Danach folgte eine Stückgare von 30 Stunden bei einer Kühlschranktemperatur von 6 °C. Abschließend ließ ich den Teig noch vier Stunden bei Raumtemperatur von 22 °C akklimatisieren. Die Zubereitung des Pizzateigs erfolgte mithilfe der Wilfa Probaker Küchenmaschine, und zum Backen der Pizza verwendete ich einen professionellen Elektro-Pizzaofen (Effeuno P134H 509 mit Biscotto).
Zutaten:
- 1 kg HAPPY HARVEST Weizenmehl Type 480
- 650 g Wasser (Kühlschrank)
- 28 g Meersalz (fein)
- 1,5 g Frische Germ / Frische Hefe (gefroren)
Zubereitung:
- Zunächst wird das Mehl in die Knetmaschine gegeben und kurz auf niedrigster Stufe vermengt. Danach kommen etwa zwei Drittel des Wassers dazu, während die Geschwindigkeit des Kneters auf eine mittlere Stufe erhöht wird. In diesem Stadium wird die frische (gefrorene) Hefe hinzugefügt.
- Sobald das Wasser sich mit dem Mehl verbunden hat, fügt man das restliche Wasser schluckweise hinzu, bis es vollständig in den Teig integriert ist. Ist das gesamte Wasser eingearbeitet, erhöht man die Geschwindigkeit der Knetmaschine. Sobald die Teigmasse zu glätten beginnt, wird feines Meersalz hinzugefügt und der Teig weiter geknetet, bis er eine glatte Konsistenz erreicht und nicht mehr klebrig ist.
- Anschließend nimmt man den Teig aus der Schüssel, bringt ihn mit der Stretch-and-Fold-Technik auf Spannung und legt ihn in eine mit Olivenöl benetzte Schüssel zur Stockgare. Der Teig wird für etwa 30 bis 40 Minuten ruhen gelassen, bevor er erneut einem Stretch and Fold unterzogen wird.
- Für weitere ungefähr 1,5 Stunden verbleibt der Teig bei Zimmertemperatur zur Stockgare. Nach insgesamt zwei Stunden wird er aus der Schüssel genommen und zur Stückgare vorbereitet, wie im Originalrezept für neapolitanischen Pizzateig beschrieben.
- Die Stückgare erfolgt dann in mit Öl benetzten Meal-Prep-Boxen im Kühlschrank über einen Zeitraum von circa 30 Stunden. Nach insgesamt etwa 32 Stunden (inklusive Stockgare und Stückgare) werden die Teiglinge aus dem Kühlschrank genommen und für rund vier Stunden akklimatisiert.
- Nach einer Gesamtzeit von rund 36 Stunden ist der Teig bereit zum Backen.
Backprozess
Im Rahmen des Tests entschied ich mich, eine klassische Pizza Margherita zuzubereiten. Für den Backvorgang kam ein Elektro-Pizza-Ofen zum Einsatz, eingestellt auf 450°C Oberhitze und etwa 200°C Unterhitze. Die Pizza benötigte lediglich 1 Minute und 30 Sekunden, um perfekt zu backen. Das Ergebnis war beeindruckend, wie auch auf den beigefügten Bildern deutlich wird.
Geschmack
Die Pizza, die mit dem „HAPPY HARVEST Weizenmehl“ von Hofer gebacken wurde, überzeugte im Geschmack. Der Teig präsentierte sich außen schön knusprig und innen angenehm weich – genau so, wie eine gute Pizza sein sollte. Besonders bemerkenswert war das schöne Leoparding der Kruste, eine attraktive, goldbraune Färbung mit charakteristischen dunklen Flecken, die ebenso gut schmeckte, wie sie aussah. Es war auch eine subtile Weizennote spürbar, die harmonisch zum Gesamtgeschmack beitrug. Um eine faire Grundlage für den Vergleich mit anderen Mehlsorten zu schaffen, entschied ich mich zunächst für eine simple Margherita-Pizza. Der Grundgedanke war, dass intensivere Geschmacksnoten von Zutaten wie würziger Salami oder kräftigem Käse das eigentliche Ergebnis beeinflussen könnten. Auf diese Weise konnte der wahre Charakter des Teigs unverfälscht bewertet werden. Insgesamt lieferte das „HAPPY HARVEST Weizenmehl“ von Hofer eine köstliche Pizza und stellt somit eine vielversprechende Option für weitere kulinarische Experimente dar.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Das Preis-Leistungs-Verhältnis des „HAPPY HARVEST Weizenmehls“ von Hofer ist besonders hervorzuheben. Mit einem Preis von nur 0,75 € pro Kilogramm bietet es eine außergewöhnlich kostengünstige Option für die Zubereitung hochwertiger Pizzen.
Im Vergleich dazu lag der Preis für das Gut Hardegg Pizzamehl während einer Aktion bei 0,99€ pro Kilogramm, regulär bei 1,29 € im Supermarkt und 1,79 € im hauseigenen Onlineshop. Dies steht in deutlichem Kontrast zu anderen Premium-Mehlen wie dem Caputo Pizzamehl, das im Versandhandel zwischen 2,49 € und 2,99 € pro Kilogramm kostet. Ein weiteres Vergleichsbeispiel wäre das „La Farina 14“ der Frießinger Mühle aus Deutschland, das dort für etwa 1,75 € pro Kilogramm erhältlich ist, aber in Österreich nicht verfügbar ist. Angesichts dieser Preise zeigt das „HAPPY HARVEST Weizenmehl“ eine beeindruckende Wirtschaftlichkeit, ohne dabei Kompromisse bei der Qualität einzugehen.
Fazit
Das „HAPPY HARVEST Weizenmehl“ von Hofer hat sich als eine vielversprechende Wahl für die Herstellung von Pizza herausgestellt. Für diesen Test wurde eine angemessene Hydration gewählt, welche das Mehl gut verarbeitbar machte und es ermöglichte, eine qualitativ hochwertige Pizza zu kreieren. Das Mehl zeigte eine hervorragende Performance im Backprozess und lieferte geschmacklich beeindruckende Ergebnisse. Beim nächsten Test könnte eine Anpassung der Hydration interessant sein, um zu erkunden, wie sich dies auf die Textur und das Endprodukt auswirkt. Preislich ist das „HAPPY HARVEST Weizenmehl“ mit nur 0,75 € pro Kilogramm besonders attraktiv und bietet im Vergleich zu bekannten Marken wie Caputo und La Farina 14 ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Möglichkeit, ein qualitativ hochwertiges Mehl zu einem so günstigen Preis zu nutzen, ist ein bedeutender Vorteil. Die Ergebnisse dieses Tests zeigen, dass das „HAPPY HARVEST Weizenmehl“ eine empfehlenswerte Option für jeden Pizzaliebhaber darstellt.
*Dieser Test reflektiert meine persönlichen Erfahrungen mit einer einmaligen Verwendung und ist kein Langzeitpraxistest.
Perfekter 36-Stunden Pizzateig – Einfach und Lecker mit Hofer Mehl
Ingredients
- 1 kg HAPPY HARVEST Weizenmehl Type 480
- 650 g Wasser Kühlschrank kalt
- 28 g Meersalz fein
- 1,5 g Frische Germ / Frische Hefe gefroren
Instructions
- Zunächst wird das Mehl in die Knetmaschine gegeben und kurz auf niedrigster Stufe vermengt. Danach kommen etwa zwei Drittel des Wassers dazu, während die Geschwindigkeit des Kneters auf eine mittlere Stufe erhöht wird. In diesem Stadium wird die frische (gefrorene) Hefe hinzugefügt.
- Sobald das Wasser sich mit dem Mehl verbunden hat, fügt man das restliche Wasser schluckweise hinzu, bis es vollständig in den Teig integriert ist. Ist das gesamte Wasser eingearbeitet, erhöht man die Geschwindigkeit der Knetmaschine. Sobald die Teigmasse zu glätten beginnt, wird feines Meersalz hinzugefügt und der Teig weiter geknetet, bis er eine glatte Konsistenz erreicht und nicht mehr klebrig ist.
- Anschließend nimmt man den Teig aus der Schüssel, bringt ihn mit der Stretch-and-Fold-Technik auf Spannung und legt ihn in eine mit Olivenöl benetzte Schüssel zur Stockgare. Der Teig wird für etwa 30 bis 40 Minuten ruhen gelassen, bevor er erneut einem Stretch and Fold unterzogen wird.
- Für weitere ungefähr 1,5 Stunden verbleibt der Teig bei Zimmertemperatur zur Stockgare. Nach insgesamt zwei Stunden wird er aus der Schüssel genommen und zur Stückgare vorbereitet, wie im Originalrezept für neapolitanischen Pizzateig beschrieben.
- Die Stückgare erfolgt dann in mit Öl benetzten Meal-Prep-Boxen im Kühlschrank über einen Zeitraum von circa 30 Stunden. Nach insgesamt etwa 32 Stunden (inklusive Stockgare und Stückgare) werden die Teiglinge aus dem Kühlschrank genommen und für rund vier Stunden akklimatisiert.
- Nach einer Gesamtzeit von rund 36 Stunden ist der Teig bereit zum Backen.